Anfang November gab es den ersten Schnee in diesem Jahr. Es war ein feuchter, schwerer Schnee. Viele Laubbäume waren noch voller Laub. Und der Schnee konnte sich dadurch richtig schön auf den Blättern niederlassen. Schneeflocke für Schneeflocke. Immer mehr Schnee war auf den Blättern und Ästen.
Jede Begegnung ist eine Erfahrung, und jedes Loslassen eine Erkenntnis.
— Verfasser unbekannt
Zu Anfang fingen die Äste an, sich unter der Belastung zu biegen. Doch je höher der Schnee auf den Ästen lagerte , desto schwerer wurde er. Und dann fingen die ersten Äste an zu brechen. Andere Äste trugen die Last weiter. Bogen sich immer weiter, durch die Last. Dann gab es Äste, die brachen plötzlich ab. Ohne das vorher etwas zu ahnen war. Schaue dir die Bruchstelle an und du wirst sehen, er war schon lange Zeit überlastet gewesen. Gut zu erkennen an der etwas dunkleren Verfärbung der Holzfasern.
Und es schneite weiter. Die Lasten auf den Bäumen wurden noch größer. Plötzlich kippen große Bäume um. Bäume, so stark, dass niemand es erwartet hat. Kippen einfach so um … Auch für sie ist die Last irgendwann zu groß. Und dann kommt das Ende ganz plötzlich und unerwartet. Für die Anderen.
Du fragst dich jetzt vielleicht: was hat das mit mir zu tun. Die Antwort ist: ganz viel! Weil, solange du das Loslassen noch nicht gelernt hast, geht es dir wie den Laubbäumen, die ihr Laub noch nicht losgelassen haben und es schneit. Mit jeder Schneeflocke wird die Last schwerer. Bei dir sind es nun keine Schneeflocken, sondern vielmehr die Dinge, die dir täglich passieren.
Dein Lehrer sagt zu dir, du lernst es nie. Du verlierst einen Freund. Deine Katze wird überfahren. Dinge passieren. Was passiert ist, ist passiert. Du kannst es nicht ändern, egal wie oft du durch die Situation gehst in Gedanken.
Dinge passieren. Und so lange du sie nicht loslassen willst, lasten sie auf dir. Und du biegst unter der Last. Oder bist stark und kippst plötzlich und unerwartet um.
Stell dir vor, du hast einen Luftballon in der Hand. Du öffnest die Hand ein wenig, fühlst wie das Band aus deiner Hand gleitet und der Luftballon fliegt davon. So einfach ist loslassen. Packe dein Thema in diesen Ballon und stelle dir vor, wie er davon fliegt. So wie der Ballon davon schwebt, schweben auch deine Gedanken davon. Und vorher darfst du vielleicht noch annehmen wollen: Dinge passieren.
Moin.
Lass uns kurz mal schnacken. Über Dich, über mich und wie Deine Unterstützung für Dich aussehen kann. Oft hilft ein kurzes Gespräch mehr als jahrelange Therapie. Finde es heraus und buche.
Es kostet. Deinen Mut und 15 Minuten unserer Zeit. Das ist alles.
Was denkst du?